Name: Ludwigsstadt
Betriebstellenart: Bahnhof
RL100-Kürzel: NLUS
Kategorie: 6
Bundesland: Bayern
Aufgabenträger: BEG
Bahndirektion: Nürnberg
Eröffnung: 08.08.1885
Auflösung: -
Strecke(n): 5010 Hochstadt-Marktzeuln-Ludwigsstadt (RB-Grenze) (km 47,68)
Koordinaten: N 50°29'12.7", E 11°22'57.7"

Mit dem Abschluss eines Staatsvertrags zwischen Sachsen-Meiningen und Bayern im Jahre 1882 wurde der letzte Abschnitt der Frankenwaldbahn in Angriff genommen und eine durchgängige Verbindung vom damaligen Endpunkt Stockheim bis nach Probstzella geschaffen. Die schliesslich 1885 eröffnete Station Ludwigsstadt sollte einer wechselvollen Geschichte entgegen sehen. Mit dem zweigleisigen Ausbau zwischen Rothenkirchen und Probstzella bekam der Bahnhof 1890 ein fünftes Hauptgleis sowie ein weiteres Ladegleis für die recht umfangreiche Holzverladung. Zudem wurde als dritte bayerische Station ein mechanisches Zentralstellwerk errichtet.

Am 18.02.1924 geschah auf dem nahen Trogenbachviadukt ein spektakuläres Zugunglück bei dem ein kompletter Güterzug bei mit hoher Geschwindigkeit von Steinbach kommend 25 Meter in die Tiefe stürzte. Dabei kamen der Lokführer sowie ein Fahrgast im Packwagen ums Leben. Der Heizer überlebte nur schwerverletzt. Während dieser Zeit fanden gerade Bauarbeiten auf der östlichen Hälfte der Brücke statt. Die Lok des preußischen Typs S10 hatte schon bei der Abfahrt in Nürnberg Probleme mit der Druckluftbremse die aufgrund von mangelnden Werkstattkapazitäten nicht behoben wurden. Das sollte im heimatlichen Saalfeld geschehen was sich als großer Fehler herausstellen sollte. Beim überfahren der noch vor der Brücke liegenden Weiche 1d entgleiste die Maschine. Ein Teil der Wagen stürzte links und rechts hinunter wobei, wie durch ein Wunder, keine Menschenleben unter der Ludwigsstädter Bevölkerung zu beklagen waren. Und das obwohl ein Waggon in ein Häuserdach krachte. Die Strecke blieb noch bis zum Mittag des 23. Februar gesperrt.

Mit der deutschen Teilung kam Ludwigsstadt eine bis dahin ungewohnte Rolle als Grenzbahnhof zuteil. Auf der Nebenbahn nach Lehesten die ab 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone lag konnte ab Juni 1947 wieder Güterzüge verkehren die später auch von Berufstätigen genutzt werden konnten. Damit war aber im Juli 1951 schon wieder Schluß. Für den Betrieb auf der Frankenwaldbahn trat am 21.06.1973 der "Kleine Grenzverkehr" in Kraft. Damit erfolgten die Kontrollen für die Einreise in den grenznahen Bereich der DDR bereits in Ludwigsstadt.

Die bis dahin mechanischen Stellwerke wurden am 05.11.1968 auf Spurplandrucktastenstellwerk der Firma Siemens Bauart S60 umgestellt. Seit 31.08.1997 erfolgte die Fernsteuerung durch Kronach, ab 12.08.2012 über ESTW.

Chronik der zuführenden Strecken:

08.08.1885 Stockheim - Ludwigsstadt (Eröffnung)
01.10.1885 Ludwigsstadt - Probstzella (Eröffnung)
01.12.1885 Ludwigsstadt - Lehesten (Eröffnung)
22.10.1890 Pressig-Rothenkirchen - Probstzella (Aufnahme zweigleisiger Betrieb)
15.05.1939 Hochstadt-Marktzeuln - Probstzella (Aufnahme elektrischer Betrieb)
13.04.1945 Ludwigsstadt - Lehesten (Einstellung Gesamtverkehr)
17.06.1947 Ludwigsstadt - Lehesten (Aufnahme Gütertransitverkehr)
xx.xx.1949 Ludwigsstadt - Probstzella (Rückbau zweites Gleis)
12.07.1951 Ludwigsstadt - Lehesten (Einstellung Transitverkehr)
01.03.1971 Ludwigsstadt - Lehesten (Stillegung)
01.06.1997 Ludwigsstadt - Probstzella (Inbetriebnahme zweites Gleis)

Externe Links:


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(Aufnahmedatum: 11.11.2019)



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